Erasmus+ Personalfortbildung in Galway im Bridge Mills Galway Language Centre vom 25. August 2022 bis zum 2. September 2022

Henriette Gläser, Sekretärin des Vizepräsidenten der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz

Mein Name ist Henriette Gläser, ich bin 55 Jahre alt und die Sekretärin des Vizepräsidenten der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. In den letzten Jahren musste ich wesentlich mehr Texte in englischer Sprache lesen und Mails in englischer Sprache verfassen, sowie am Telefon mit englischsprachigen Anrufern kommunizieren.

Um meine Englischkenntnisse wieder etwas aufzufrischen, konnte ich über das Erasmus+ Programm für Personalfortbildung einen 2-wöchigen Bildungsurlaub machen und habe einen Intensiv-Sprachkurs in Galway dafür belegt.

Intensiv-Sprachkurs bedeutet: 5 Tage Unterricht am Vormittag und von Dienstag bis Donnerstag Unterricht auch am Nachmittag.

Außenansicht Sprachschule

Vor der Abreise fand zur Einstufung ein schriftlicher Test statt sowie ein Gespräch per Zoom. Eingestuft wurde ich in Level B1.

Ich bin bereits am Samstag angereist, um mich am Sonntag schon einmal in Galway zu orientieren und bin u. a. den Weg zur Sprachschule abgegangen. Ich kann nur sagen, dass ich mich sofort in Galway wohl gefühlt habe. Das Zentrum ist übersichtlich, man findet sich schnell zurecht.

Die Unterkunft (airbnb) hatte ich zum Glück sehr frühzeitig gebucht (die Sprachschule selbst hätte mir keine Unterkunft mehr vermitteln können, daran wäre dann die Teilnahme am Kurs gescheitert).

Die Sprachschule „Bridge Mills Galway Language Centre Ltd“ befindet sich in einer alten Mühle. Das Gebäude ist total schön. Die Räume sind nicht luxuriös möbliert, die Tische teilweise bunt zusammengewürfelt. Dadurch wirken die Räume gemütlich und nicht so steril.

Am Montag startete der Sprachkurs. Die Gruppe am Vormittag setzte sich zusammen aus Brasilianern, Chilenen … - allesamt junge Leute und alle sehr nett. Man hat im Unterricht in Gesprächen sehr viel über die Gegebenheiten in den Ländern erfahren. Die Gruppenzusammensetzung blieb in den 14 Tagen gleich.

Die jungen Leute sind teilweise drei oder auch sechs Monate in Galway und arbeiten als Reinigungskräfte im Hotel, kellnern in Restaurants usw. – und haben vormittags täglich den Englischkurs. Man hat gemerkt, dass sie auch am Nachmittag und am Abend sehr viel Englisch gesprochen haben.

Der Vormittagsunterricht wurde in den 14 Tagen insgesamt von vier verschiedenen Lehrkräften gestaltet – jede Lehrkraft hatte ihren eigenen Stil. Spaß gemacht hat es immer und in den 14 Tagen wurden auch viele Aufgaben im Buch bearbeitet. Man hat sehr viel mit den anderen Gruppenmitgliedern gesprochen und es gab viele Aufgaben, die persönliche Meinungsäußerungen gefordert haben. Das war sehr interessant. An einem Nachmittag sind wir bei schönem Wetter an den Fluss gegangen und haben in kleinen Gruppen Spiele gespielt.

Am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag fand dann nachmittags Unterricht statt, der gezielt auf das Miteinander sprechen ausgelegt war. Berichte von Erlebnissen, ein Museumsbesuch sowie Spiele (die dann Gesprächsthemen/Fragen vorgaben) waren angesagt. Es wurde Videos über verschiedene Länder angeschaut und über diese Filme hat man sich danach ausgetauscht. John war hier die ganze Zeit unser Lehrer.

Am Nachmittag war die Gruppe – bis auf wenige Ausnahmen – unterschiedlich. Es war manchmal etwas anstrengend, weil englischsprechende Italiener oder auch Schweizer oft etwas schwerer zu verstehen waren. Man musste sich sehr konzentrieren. Und es gab leider in der zweiten Woche jüngere Personen aus der Schweiz in der Gruppe, die nicht immer ganz so interessiert dabei waren und sich während eines Films miteinander unterhalten haben.

Kylemore Abbey

Man konnte in der Sprachschule Ausflüge buchen. Mein ganztägiger Ausflug ging in einer kleinen Gruppe am Sonntag zur Kylemore Abbey.

Der Tag war sehr gelungen – man hat einen Eindruck von der Landschaft in Irland bekommen, konnte oft fotografieren. Es war einfach nur schön.

Am ersten Tag habe ich Karen kennengelernt, sie arbeitet an der Universität in Hamburg. Wir haben diesen Ausflug zusammen gemacht und stehen in lockerem Kontakt.

Außerdem gab es von der Sprachschule Angebote für die verschiedensten Aktivitäten, an denen man einfach teilnehmen konnte (Stadtführung, Bowling, Pub Night usw.). Ich habe mir allerdings lieber sehr viel selbst angeschaut nach „Feierabend“, bin an den Strand in Salthill gefahren, durch die Stadt gebummelt und habe den Straßenmusikern zugehört und mir die Kathedrale angeschaut, bin zur Universität gelaufen usw. Es gibt so viel zu entdecken und Galway hat eine ganz besondere Atmosphäre.

Die Zeit ist so schnell verflogen.

Fazit:

Ich kann die Teilnahme an einem Englischkurs in Galway im Bridge Mills Galway Language Centre aus vollem Herzen empfehlen.

Ich habe mich sehr wohl gefühlt, die Lehrkräfte sind top.

Man frischt in 14 Tagen leider nur teilweise die Sprachkenntnisse auf. Aber man merkt, wo man (wenn man das möchte) weiterhin ansetzen sollte, auf welchem Level man sich befindet und was man sich noch einmal erarbeiten sollte. Und man bekommt auf jeden Fall den Mut, mehr zu sprechen.

Was ich anders machen würde: Ich würde drei Wochen oder sogar vier Wochen nur den Vormittags-Unterricht besuchen, da man viel und intensiver lernt und trotzdem viel miteinander redet und dabei das Gelernte auch direkt anwenden kann. D. h., den Bildungsurlaub und zusätzlich Urlaubstage für den Sprachkurs aufwenden – es lohnt sich. Und an den Nachmittagen und Wochenenden hat man dann genug Freizeit, um (längere) Ausflüge zu machen.

Ich werde dranbleiben und versuchen, meine Kenntnisse weiterhin aufzufrischen.